EcoPaintJet: neues Lackierverfahren für alle Industriebranchen

Date: 04/08/2020
Autor: Redaktion

Dürr hat EcoPaintJet entwickelt - ein neues technisches Verfahren, das Lacke großflächig oder in einfachen Mustern mit randscharfen Farbkanten aufträgt - und ohne Overspray. Die Technologie ist nun für die allgemeine Industrie in einem einfach zu integrierenden Set erhältlich.

Bereitstellung einer Lösung, mit der verschiedene Komponenten ohne Abfall effizienter lackiert werden können, hat Dürr EcoPaintJet entwickelt, das Lacke großflächig oder in einfachen Mustern mit randscharfen Farbkanten aufträgt - und ohne Overspray. Der neue Applikator - das dieses Jahr mit dem Deutschen Innovationspreis ausgezeichnet wurde - ist Teil des neuen Overspray-free-Application-Sets von Dürr EcoPaintJet ist bereits erfolgreich in der automobilen Serienfertigung im Einsatz und ermöglicht das Lackieren von farblich abgesetzten Autodächern, ganz ohne Abkleben. Jetzt ist es auch für anderen Industriebereichen wie Holzverarbeitung, Schiffbau, Elektronikfertigung und viele andere verfügbar.

Mehr Möglichkeiten beim Lackieren

Der Applikator EcoPaintJet beschichtet trennscharf ohne Lacknebel. Das steigert die Effizienz beim Lackieren und eröffnet den Betrieben mehr Möglichkeiten in der Produktgestaltung und beim Warentransport. Anstelle von aufgeklebter Folie können zum Beispiel Dekorflächen für den Transport durch den gezielten Auftrag von Folienlack geschützt werden. Dieser lässt sich anschließend einfach wieder abziehen. Auch für Funktion und Gestaltung von Produkten ergeben sich neue Optionen. „Das Overspray-free-application-Set vereint randscharfe Applikation, ermöglicht schnelle Farbwechsel und eine individuelle Oberflächengestaltung", fasst Holger Beiersdorfer, Vice President Industrial Products bei Dürr, die Vorteile zusammen.

Overspray-free-Application

Der wichtigste Bestandteil des Overspray-free-Application-Sets ist die Lackzufuhr, verbunden mit dem Reinigungs- bzw. Andrückprozess. Der EcoPaintJet steuert diesen über drei Ventile. Das Herzstück des Applikators selbst ist eine Düsenplatte, die je nach Ausführung mehrere Dutzend parallele Lackstrahlen erzeugt. Diese können zu einem beliebigen Zeitpunkt aktiviert oder deaktiviert werden, um den Beschichtungsvorgang zu beginnen bzw. zu unterbrechen. Im Gegensatz zu Lackiervorgängen mit Lackierpistole oder Hochrotationszerstäubern wird bei diesem Prozess keine Zerstäuberluft benötigt. Somit entsteht auch kein Lacknebel, der wie bei herkömmlichen Verfahren aufwendig aus der Kabinenluft gefiltert werden muss. Die Breite der Lackierbahn lässt sich über den Auftragswinkel des Applikators einstellen. Die Geschwindigkeit des Applikators und der Festkörperanteil des Lacks regeln die gewünschte Schichtdicke. Die neue Dürr-Technik macht das Lackieren in allen Industriebereichen schneller, kosteneffizienter und umweltschonender. „Damit ist unsere Technik sogar dort interessant, wo bisher noch gar nicht an ein automatisiertes Lackierverfahren zu denken war", sagt Holger Beiersdorfer. Der österreichische Lackhersteller AdlerAdler treibt die neue Applikationstechnik gemeinsam mit Dürr voran und realisiert farblose und pigmentierte Beschichtungslösungen, die über die üblichen Lackanforderungen hinaus genau auf die Besonderheiten dieser Technik abgestimmt sind. „Für diese visionäre Applikationstechnik wurden innovative und umweltfreundliche, wasserbasierte Produkte entwickelt, die nicht nur bei Plattenware für höchste Beständigkeit und zugleich optische Individualität sorgen", sagt Albert Rössler, CTO bei Adler.