BASF und Lufthansa entwickeln einen Oberflächenfilm, der die Haut von Haien nachahmt

Date: 11/05/2021
Autor: Redaktion

Lufthansa Technik und BASF haben erfolgreich AeroSHARK entwickelt, eine Oberflächentechnologie, die die Eigenschaften von Haifischhaut imitiert und eine Optimierung der Aerodynamik an strömungsbezogenen Teilen des Flugzeugs ermöglicht.

Seit 2022, alle Boeing-777-Frachter von Lufthansa Cargo werden AeroSHARK benutzen, die neue Oberflächen-Technologie von Lufthansa Technik und BASF, um Treibstoffeffizienz zu verbessern und Fluggesellschaft Nachhaltigkeitsziele erreichen zu helfen. Die Technologie, die sich aus rund 50 Mikrometer großen Rippen gebildet wird, ahmt die feine Struktur von Haifischhaut nach und verkleinert den Reibungswiderstand, so sie reduziert Kraftstoffverbrauchs.

„Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft ist ein zentrales strategisches Thema für uns“, sagt Christina Foerster, Vorständin der Deutschen Lufthansa AG und verantwortlich für Nachhaltigkeit. „Bei der Einführung umweltfreundlicher Technologien haben wir seit jeher eine führende Rolle. Die neue SharkskinTechnologie für Flugzeuge zeigt, was starke Partner mit großer Innovationskraft gemeinsam für die Umwelt erreichen können. Das unterstützt uns bei dem Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden.“

„Die Luftfahrtindustrie steht vor ähnlichen Herausforderungen wie die Chemieindustrie: Trotz eines hohen Energiebedarfs müssen kontinuierlich Fortschritte beim Klimaschutz erzielt werden. Unsere enge Zusammenarbeit und die gelungene Kombination unseres Know-hows in Oberflächendesign und Aerodynamik hat uns nun einen großen Schritt voran gebracht. Dies ist ein herausragendes Beispiel für gelebte Nachhaltigkeit, erreicht durch partnerschaftliche Zusammenarbeit und innovative Technologien“, sagt Dr. Markus Kamieth, Vorstandsmitglied der BASF.

Lufthansa Technik rechnet mehr als 1% Reibungsverminderungen: jährliche kann man für den Einsatz zehn Frachtflugzeugen 3.700 Tonnen Kerosin sparen. In die Vergangenheit haben die Betriebe schon die Emissionen reduziert, aber jetzt glaubt man, dass die Ersparnisse größer sein können, weil auch die Einsatzgebiete breiter sind.
In ersten Modellrechnungen ließen sich mit der Haifischhaut-Technologie in ihrer maximalen Ausbaustufe sogar CO2-Emissionen im Umfang von bis zu 3% vermeiden.

Lufthansa Technik verantwortet die Spezifikation des Materials und wird für die 777F ein für den Betrieb notwendiges Supplemental Type Certificate (STC) bei der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) erwirken. Außerdem, wird das Unternehmen die Durchführung der Flugzeugmodifikationen leiten.

„Im Rahmen unserer Umweltstrategie haben wir uns ehrgeizige Ziele gesteckt. Neue Ansätze wie die Sharkskin-Technologie helfen uns, diese zu erreichen und den CO2-Fußabdruck unserer modernen Flotte zusätzlich zu reduzieren. Damit unterstützen wir auch das Nachhaltigkeitsziel ‚Climate Action‘ der Vereinten Nationen, dem wir uns neben weiteren Zielen verpflichtet haben“, erklärt Dorothea von Boxberg, Vorstandsvorsitzende von Lufthansa Cargo.

Außenflächen im Luftverkehr werden zu verschiedenen Faktoren (z.B. UV-Strahlungen, Temperatur- und Druckschwankungen) ausgesetzt, so sie müssen an strengen Erfordernissen haften. Der Unternehmensbereich Coatings der BASF hat sich daher über ihre „Beyond Paint Solutions“-Einheit auf die Erzielung von Haltbarkeit und Wetterbeständigkeit konzentriert.

„Schon seit jeher nutzen wir unsere große Expertise als Weltmarktführer für flugzeugtechnische Dienstleistungen auch dazu, einen Beitrag zur Senkung des ökologischen Fußabdrucks unserer Branche zu leisten. Dabei können wir allen Flugzeuggenerationen signifikante Einsparpotenziale abringen“, erklärt Dr. Johannes Bußmann, Vorstandsvorsitzender der Lufthansa Technik AG. „Daher bin ich sehr stolz, dass wir die positiven Erkenntnisse des Praxistests bald mit Lufthansa Cargo in den Serieneinsatz überführen können. Die ausgesprochen konstruktive Zusammenarbeit mit der BASF ist zudem das beste Beispiel für eine branchenübergreifende Kooperation im Dienste der Nachhaltigkeit des Luftverkehrs.“

„Als Experten für Oberflächen setzen wir maßgeschneiderte Lösungen für unsere Kunden um. Mit der innovativen Sharkskin-Technologie unterstützen wir Lufthansa dabei, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und die Luftfahrt ein stückweit umweltfreundlicher zu machen“, sagt Dirk Bremm, Leiter des BASF Unternehmensbereichs Coatings und in dieser Position auch für funktionale Filme verantwortlich.