BASF hat den Förderzusage für den Bau der leistungsstärksten Industrie-Wärmepumpe zur CO2-freien Dampferzeugung erhalten.
Der Spezialchemiehersteller BASF gab kürzlich bekannt, dass das Unternehmen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz einen Förderzusage in Höhe von €310 Millionen für den Bau der größten industriellen Wärmepumpe am Standort Ludwigshafen erhalten hat. Dabei soll die Abwärme eines Steamcrackers zur Erzeugung von CO2-freiem Dampf genutzt werden.
In den nächsten Monaten wird BASF daher mit den vorbereitenden Bauarbeiten für das Projekt beginnen: Die geplante Wärmepumpe wird eine Kapazität von bis zu 500.000 Tonnen Dampf pro Jahr haben, wodurch das Unternehmen die Treibhausgasemissionen um bis zu 98% reduzieren kann. Ein kleiner Teil des CO2-frei produzierten Dampfes wird zudem über das Dampfnetz am Standort an andere Produktionsanlagen geliefert.
„Neue Technologien in unsere chemischen Produktionsprozesse einzubinden ist für BASF einer der wesentlichen Bestandteile der grünen Transformation. Im Falle der Wärmepumpe weisen wir sogar ein Alleinstellungsmerkmal auf: Denn die geplante Anlage wird als erste ihrer Art zur Dampferzeugung eingesetzt – weltweit gibt es keine vergleichbaren industriellen Referenzprojekte“, sagt Markus Kamieth, Vorstandvorsitzender der BASF SE. „Daher freut es uns ganz besonders, dass das Bundesministerium unser Vorhaben und damit die Investition in neue Verfahren unterstützt, die einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung nachhaltiger Wertschöpfungsketten in der chemischen Industrie leisten“.
Die Abwärme, die als thermische Energiequelle herangezogen wird, stammt aus einem der beiden Steamcracker am Standort, wo sie bei der Abkühlung und Reinigung von Prozessgasen entsteht. Mithilfe von Strom aus erneuerbaren Quellen wird auf diese Weise CO2-freier Dampf gewonnen, der zu einem Großteil in der Ameisensäureproduktion eingesetzt werden soll.
Hier besteht das Potential, die entstehenden Treibhausgasemissionen mithilfe der Wärmepumpe um bis zu 98% zu reduzieren. Ein kleinerer Teil des CO2-freien Wasserdampfs wird über das Dampfnetz am Standort weiteren BASF-Produktionsbetrieben zugeführt. Insgesamt werden durch die Wärmepumpe auf diese Weise jährlich bis zu 100.000 Tonnen Treibhausgasemissionen am Stammwerk des Unternehmens vermieden.
„Wir halten an unseren Klimaschutzzielen fest: Bis 2050 wollen wir bei BASF netto null CO2-Emissionen erreichen. Gleichzeitig möchten wir unsere Kunden bestmöglich auf ihrem Transformationsweg unterstützen. Unser Standort in Ludwigshafen nimmt hierbei eine wesentliche Rolle ein. Wir wollen ihn zu einem führenden, nachhaltigen Chemiestandort für Europa entwickeln,“ so Uwe Liebelt, President Europäische Verbundstandorte, BASF SE. „Die Dampferzeugung zu elektrifizieren ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg, die Energie, die wir in der chemischen Industrie so dringend benötigen, nachhaltiger zu gewinnen. Unser integrierte Produktionsverbund ist in hohem Maße prädestiniert dafür, neue Technologien, wie die geplante Wärmepumpe, in industriellem Maßstab umzusetzen und zu skalieren.“