Das von Dürr entwickelte EcoSupply P Core-System minimiert Farb- und Spülmittelverluste.
Das deutsche Maschinenbauunternehmen Dürr hat kürzlich bekannt gegeben, dass es sein modulares Farbversorgungssystem EcoSupply P Core mit Molchtechnik weiterentwickelt hat. Dabei handelt es sich um eine Lösung, die ungenutzten Lack effizient zurückgewinnt, den Spülmittelverbrauch minimiert und Farbwechsel beschleunigt – was sich bereits für die Beschichtungsverfahren für Automobilindustrie als vorteilhaft erwiesen hat. Das System ist nun überall dort einsetzbar, wo unterschiedliche Lackfarben in kleinen Mengen aufgetragen werden, etwa in der Bau-, Kunststoff- und Holzindustrie.
Der Wunsch nach einer umfassenden Farbpalette geht über die Automobilindustrie hinaus: Auch in anderen Branchen
nutzen Kunden ihre Farbvorlieben als eindeutige Erkennungsmerkmale, während Unternehmen unverwechselbare Farben als Alleinstellungsmerkmal für sich und ihre Produkte nutzen. Hersteller aus der Bau- und Kunststoffindustrie benötigen beispielsweise eine Vielzahl verfügbarer Farbtöne, um den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden.
Im Lackierprozess zieht jedoch jeder Farbwechsel in der Versorgungsleitung einen Verlust von Farbe und Spülmittel nach sich, was vor allem bei Kleinstmengen unverhältnismäßig hohe Kosten verursacht. Denn gängige Farbversorgungssysteme reinigen die Schläuche mit Lösemittel und Druckluft und entfernen damit sämtliche Farb- und Spülreste, ehe der nächste Farbdurchlauf vorbereitet werden kann. Dies ist ein aufwändiges und zeitintensives Verfahren, bei dem umso mehr Farbe verloren geht, je länger und dicker die eingesetzten Schläuche sind.
Die Molchtechnik von Dürr reduziert den Lackverbrauch
Um
den Prozess effizienter zu gestalten und den Farb- und Spülmittelverbrauch zu senken, hat Dürr dann einen auf den Innendurchmesser der Schläuche abgestimmten Passkörper – den sogenannten Molch – entwickelt. Der durch den Molchschlauch fließende Lack schiebt den Molch vom Quell- hin zum Zielmodul. Dabei werden Spülmittelreste im Schlauch entfernt. Verteilerstationen, von denen bis zu vier in einem Molchstrang integrierbar sind, sorgen für die Anbindung an die Applikationstechnik. Nach der Lackierung bläst Druckluft den Molch zurück in Richtung Quellmodul. Der im Schlauch gebliebene Lack wird dabei zurück in den Farbbehälter befördert. Anschließend fließt Spülmittel durch den Molchschlauch in Richtung Zielmodul. Nach der Reinigung beginnt der Prozess von vorne.
Das Farbversorgungssystem EcoSupply P Core ist in einer Einzelstich- und einer zirkulierenden Variante erhältlich und sowohl für den Auftrag von Wasser- als auch Lösemittellacken geeignet In beiden Fällen sorgt der geringere Aufwand für schnellere Farbwechsel. Darüber hinaus vereinfacht der modulare Aufbau die Wartung und ermöglicht eine flexible Konfiguration einzelner Komponenten zur Anpassung an Benutzeranforderungen und zur Integration in bestehende Systeme.
Die weiterentwickelte Technik umfasst ein Quell- und Zielmodul, einer Verteilerstation zur Anbindung an die Applikationstechnik, den Schläuchen (bis zu 100 Meter lang) und den Molch selbst. Zum Starter-Kit gehören außerdem Sensoren zur Überwachung der Molchposition, Werkzeuge für Wartung und Inbetriebnahme sowie die EcoDocu, eine digitale technische Dokumentation mit Systembeispielen.
Dürr demonstriert die Features des Lackversorgungssystems EcoSupply P Core auf PaintExpo 2024, der internationalen Fachmesse für Farben und Lacke, die vom 9. bis 12. April auf dem Messegelände in Karlsruhe stattfindet. Halle 3, Stand 3320.