Um die Entwicklung neuer Speziallacken zu unterstützen, hat WB Coatings einen Dürr-Kompaktlackierroboter in sein Forschungs- und Entwicklungslabor integriert. Der Roboter ermöglicht die vollständige Reproduktion von Schichtdicken im µ-Bereich und unterstützt die Entwicklung spezieller Beschichtungen wie Chromeffekt-Lacksysteme.
Coatings ist der erste Lackhersteller, der den automatischen Lackauftragsroboter ready2spray von Dürr zur Entwicklung und Optimierung von Lackprodukten. Das Unternehmen, das die Hammerschlaglackierung und viele andere Spezialbeschichtungen erfunden hat, hat kürzlich einen Chromeffektlack entwickelt, der für Komponenten aus Kunststoff für verschiedene Industriezweige verwendet werden kann, z. B. für die Automobilindustrie, in der er angewendet wird an Fensterheber oder Zierspangen im Lenkrad.
Für die Entwicklung dieses neuen Produkts hat WB Coatings den sechsachsigen Kleinroboter EcoRP 10 R1100 von Dürr installiert, der Misch- und Dosiertechnik für Zwei-Komponenten-Lacke (2K), Farbversorgungen und Ansteuerung hat.
„Ein großer Vorteil für uns sind die eigenen Versuche, die wir jetzt in unserem Technikum mit verschiedenen Basislacken fahren können, um Rezepturen zu testen. Dank des Roboters sind wir in der Lage, die automatisierte Fertigung in der Industrie nachzustellen und neue Lacksysteme zu entwickeln, mit denen unsere Kunden in der Serienfertigung wirtschaftlich produzieren können", sagt Sebastian Grahammer, Entwicklungsleiter im Innovationszentrum von WB Coatings.
Industrielle Serienfertigung im Labor nachgestellt
Das automatisierte Spritzprogramm des Robotersystems ermöglicht eine
maximale Wiederholgenauigkeit und beginnt mit der Dosierung der Komponenten im stets exakt gleichen Verhältnis, wodurch die Gefahr von Ungenauigkeiten verringert wird, die bei der manuellen Applikation auftreten könne. Darüber hinaus erzeugt der Roboter
immer identische Schichtdicken, dann wird die Endqualität des Beschichtungsprozesses gewährleistet ist.
WB Coatings erreicht diesen Effekt mit Lacksystemen, bestehend aus ein, zwei oder drei Lackschichten. „Ohne den Einsatz eines Roboters wäre es uns überhaupt nicht möglich gewesen, diese neuartigen Lacksysteme als chromfreie Alternative für silbrig glänzende Oberflächen zu entwickeln. Die Herausforderung bestand darin, die Lackschichten des Chromeffektlacks sehr gleichmäßig aufzutragen. Und gerade beim dreischichtigen Lacksystem sollen besonders dünne, reproduzierbare Schichten von 2 bis 3 µm lackiert werden. Das gelingt selbst sehr erfahrenen Handlackierern nicht", erklärt Andreas Ohletz, Vertriebsleiter Innovation bei WB Coatings.
Beschichtung komplexer 3D-Geometrien
Normalerweise werden in den Laboren der Lackhersteller nur Musterbleche und Lackfrösche beschichtet.
Um jedoch in Zukunft flexibel auf Kundenbedürfnisse reagieren zu können, wurde die Entscheidung getroffen, einen sechsachsigen Roboter zu installieren. Der Roboter ermöglicht uns das Lackieren von dreidimensionalen Gegenständen mit komplexen Geometrien. Mit einem zweidimensionalen Spritzsystem hätten wir uns in unseren eigenen Entwicklungsmöglichkeiten limitiert", sagt Sebastian Grahammer.
In kürzester Zeit ready-to-spray
Da die Applikationstechnik
bereits vorinstalliert ist, war das Dürr-Robotersystem bei WB Coatings innerhalb von nur eineinhalb Tagen aufgestellt, installiert und lackierbereit. Durch die kompakten Maße ließ es sich trotz begrenzter Platzverhältnisse in die bestehende Lackierkabine integrieren. Befindet sich der Roboter in der Parkposition, kann vor derselben Absaugwand auch weiterhin von Hand lackiert werden.
Dürr arbeitet mit ausgewählten Partnern zusammen, da diese sehr dicht an ihren Kunden dran sind, deren Anforderungen kennen und außerordentlich flexibel agieren können", erläutert Holger Beiersdorfer, Vice President Industrial Products bei Dürr.
Wo kann man Dürr-Technologien sehen
Dürr wird seine ready2spray-Technologien für das automatisierte Lackierung vom 12. bis 15. Oktober auf der
PaintExpo (Stand 3320, Halle 3) in Karlsruhe ausstellen. Der Lackierroboter EcoRP 10 R1100 ist auf den Ständen der Dürr-Partner Eurotherm (Halle 2, Stand 2539), L&S Oberflächentechnik (Halle 1, Stand 1238) und SIDASA Engineering (Halle 1, Stand 2540) zu sehen.