Automatisierte Lackierlösung für die allgemeine Industrie: Dürr und Kuka stellen gemeinsames Robotersystem vor

Date: 20/06/2017
Autor: Redaktion
Kategorien: Andere Neuigkeiten

Dürr und Kuka, jeweils führende Hersteller in den Bereichen Produktions- und Automatisierungstechnik, arbeiten zusammen: Gemeinsam haben sie eine integrierte Lösung für den automatisierten Lackauftrag mit einem kompakten Roboter für die allgemeine Industrie entwickelt.

Der Roboter stammt von Kuka, Dürr steuert die Technik für den Lackauftrag (Applikation) bei (Fig. 1-2). Der vorinstallierte, lackierfertige Roboter mit aufeinander abgestimmten und erprobten Komponenten ist in dieser Kombination einzigartig auf dem Markt. Er ist ganz auf die Anforderungen der allgemeinen Industrie zugeschnitten. Einsatzbereiche sind unter anderem die Lackierung von Holz, Kunststoff, Glas und Metall. Ein Kooperationsvertrag zwischen Dürr und Kuka wurde heute unterzeichnet.

Dr. Hans Schumacher (Fig. 3), Vorstandssprecher der Dürr Systems AG: „Auch in der allgemeinen Industrie wächst der Bedarf, Produkte vollautomatisch und in höchster Qualität zu lackieren. Das neue Lackierrobotersystem ergänzt perfekt das Dürr-Produktportfolio um einen kompakten Lackierroboter für Kunden in der allgemeinen Industrie. In diesem Marktsegment stellt die neue Lösung ein absolutes Novum dar."

Stefan Lampa, Vorsitzender der Geschäftsführung der Kuka Roboter GmbH: „Das Alleinstellungsmerkmal sind die perfekt aufeinander abgestimmten und erprobten Komponenten, die in einer automatisierten Lackierlösung integriert und zusammengeführt wurden. Das ist bisher einmalig am Markt."

Das System besteht aus einem sechsachsigen Kleinroboter, der mit modernster Lack-Applikationstechnik ausgestattet ist. Die Lackapplikationstechnik steht in verschiedenen Ausstattungsvarianten bereit und wird individuell für das Kundenprojekt konfiguriert. Alle Komponenten sind optimal aufeinander abgestimmt und werden bei Dürr komplettiert und vorab in Betrieb genommen. Das System steht somit fertig zum Lackieren (ready2spray) bereit, kann beim Kunden schnell installiert werden und stellt effiziente Abläufe bei konstant hoher Lackierqualität sicher.

Mit dem ready2spray - Roboter lassen sich lösemittel- und wasserbasierte Ein- und Zweikomponenten-Lacke auftragen. Er kann dazu mit abgestimmten Dosierpumpen, Farbdruckreglern und Farbwechslern ausgestattet werden. Je nach Anforderung wird er mit automatischen Lackierpistolen (luftzerstäubend oder airless) der EcoGun-Familie oder mit elektrostatischen Hochrotationszerstäubern der EcoBell-Familie von Dürr bestückt.

Dürr ist mit seinen Lackier- und Sealingrobotern sowie der Applikationstechnik weltweit führend in der Automobillackierung und Karosserieabdichtung. Wie im Automobilsektor deckt Dürr auch in der Industrie die ganze Bandbreite des Lackauftrags ab. Die Kunden erhalten alle Komponenten aus einer Hand. Dazu zählen die vier Produktkategorien Pumpen- und Fluid-Handling-Equipment, Konventionelle Applikationstechnik (Spritzpistolen), 2K-Anlagen sowie Lösungen für die elektrostatische Applikation.

Zum Ausbau seines Angebots für die allgemeine Industrie hat Dürr im Juni 2014 mit EST+ aus Tschechien und der deutschen Firma Bertsch & Fratscher zwei Experten für die Applikation mit Lackierpistolen akquiriert. Damit bietet Dürr für jeden Anwendungsbereich die geeigneten Applikationsgeräte. Auch die Hochrotationszerstäuber EcoBell sind durch ihren variablen Sprühstrahl ideal für die Industrie geeignet.

Der kompakte Industrieroboter mit seinen geringen Abmessungen und der vorinstallierten Applikationstechnik ist als ready2spray – Lösung eine Neuheit in der Industrielackierung. Das durchgängige Konzept beinhaltet auch die Bewegungssteuerung für den Roboter und die Prozessteuerung für die Applikationen, die in einem gemeinsamen Schaltschrank untergebracht sind. Zudem ist das neue Lackiersystem voll Industrie-4.0-fähig.

Der Kooperationsvertrag regelt unter anderem Entwicklung, Serienherstellung, Vermarktungsstrategie sowie die Liefer- und After-Sales-Prozesse. Das Vertriebskonzept sieht vor, dass der Roboter sowohl von Kuka als auch von Dürr im Markt angeboten wird. Die gemeinsam definierten Zielmärkte hinsichtlich Vertrieb und Vermarktung umfassen die Allgemeinindustrie im Bereich Holz, Keramik, Glas, Kunststoff und Metall. Das neue Robotersystem von Dürr und Kuka wird zunächst hauptsächlich in Europa, China und Nordamerika vertrieben. Es kann sowohl bei Dürr als auch bei Kuka bestellt werden und wird künftig auch im Dürr-Webshop konfigurierbar sein.

„Als große Variante bietet Dürr mit seinen eigenen, in der Automobilindustrie erprobten Lackierrobotern auch für die Allgemeinindustrie ein automatisiertes System für die Lackierung größerer Werkstücke an. Damit decken wir das gesamte Anforderungsprofil der Kunden ab", sagt Dr. Schumacher.

Dürr bezieht seit mehreren Jahren Industrierobotermechaniken von Kuka und rüstet diese mit seiner Applikations- und Robotersteuerungstechnik für das Anwendungsfeld Sealing (Abdichten) in der Automobilfertigung aus. Für die Lackierung in der Automobilindustrie bietet Dürr weiterhin ausschließlich seine eigenentwickelten und -produzierten Roboter an. Kuka ist auf diesem Gebiet nicht tätig.

Weitere Informationen unter: www.durr.com, www.kuka.com

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