BASF hat das GLASS-Tool zur Berechnung von CO2- und Kostensimulationen für Automobilhersteller eingeführt

Date: 05/02/2024

Das von BASF entwickelte neue GLASS-Tool wird es Lackierereien in Automobilfabriken ermöglichen, Kosten, Leistung und Nachhaltigkeit zu optimieren.

BASF hat kürzlich mit GLASS ein innovatives Tool vorgestellt, das durch Berechnung von CO2-Emissionen und Kostensimulationen eine umfassende Lebenszyklusanalyse des ökologischen Fußabdrucks der Lackierereien in Automobilproduktionsbetrieben ermöglichen kann.

Die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks in Richtung CO2-Neutralität ist ein wichtiges Ziel für viele Branchen und Wertschöpfungsketten, einschließlich der Beschichtungs- und Vorbehandlungsprozesse der Automobilindustrie – die für mehr als 60% des Energieverbrauchs bei der Fahrzeugherstellung in einem Automobilwerk verantwortlich sind. Mit seinem neuen Tool bietet der Unternehmensbereich Coatings von BASF einen Analyseansatz, der Transparenz ermöglicht und Kunden dabei unterstützt, informierte Entscheidungen für nachhaltige Oberflächenlösungen zu treffen.

Die Abkürzung GLASS (Global Life-cycle Assessment of Automotive Surface Solutions) folgt dem Cradle-to-Grave-Ansatz und deckt die gesamte Wertschöpfungskette von der Rohstoffförderung über die Vorbehandlung bis hin zum Klarlack, dem letzten Schritt des Beschichtungsprozesses. Aus dieser Transparenz können die Kunden dann Optimierungen hinsichtlich Kosten, Leistungen und ökologischem Fußabdruck ableiten.

„Ein Lack, mit seinen verschiedenen Schichten, verursacht rund 30 kg CO2 pro hergestellte Pkw. Einen deutlich größeren Einfluss hat jedoch der eigentliche Lackierprozess mit mindestens 150 kg CO2 je Fahrzeug, was circa einem Drittel des gesamten Fahrzeugherstellungsprozesses entspricht“, erklärt Sabrina Platzek, die Vizepräsidentin von Global Marketing Automotive OEM Coatings für BASF. „Neben dem Product Carbon Footprint, also dem CO2-Fußabdruck des Produktes, ist es daher wichtig, hier auch den Fußabdruck des Lackierens, im sogenannten Paintshop, sowie Energieverbrauch und Kosten transparent zu machen. Nur mit einer umfassenden Datenbasis und Simulation lassen sich wirkungsvolle Maßnahmen ableiten. Genau das können wir für unsere Kunden mit GLASS leisten und damit der Industrie außergewöhnliche Einblicke verschaffen.“

Transparenz, CO2-Reduktion und Kostensimulationen

Das GLASS-Tool basiert auf einem angepassten Lebenszyklusanalyse-Modell, das nicht nur einzelne Teilaspekte des Applikationsprozesses – wie beispielsweise bestimmte Öfen oder Beschichtungssysteme – berücksichtigt, sondern auch die Umwelteinflüsse aller wesentlichen Bestandteile im Applikationsprozess analysiert. Weiterhin werden regions- bzw. standortspezifische Gegebenheiten wie die klimatischen lokalen Verhältnisse, die Energienutzung sowie die jeweiligen Applikationsprozesse oder Produktionsstrukturen des Kunden berücksichtigt.

„Ist die Transparenz einmal hergestellt, können wir unseren Kunden gezielt beraten und gemeinsam Lösungen entwickeln. Dies können CO2-reduzierte Technologien sein, die am Anfang der Wertschöpfungskette stehen oder Lösungen, die sich bei ihrer Anwendung CO2-reduzierend auswirken“, ergänzt Tim Banik, der Experte für Ökobilanzen bei BASF Coatings und Entwickler von GLASS.

Darüber hinaus sind die Informationen sämtlicher nach der BASF-Berechnungsmethode des CO2-Fußabdrucks ermittelten Produkte im GLASS-Tool der BASF Coatings verfügbar und nutzbar. TÜV Rheinland hat BASF bescheinigt, dass ihre Berechnungsmethode und Berichterstattung des Cradle-to-Gate Product Carbon Footprints vollständig den Anforderungen des Treibhausgasprotokolls, den Normen DIN EN ISO 14040 und 14044 sowie von Together for Sustainability (TfS), der wegweisenden Allianz der chemischen Industrie, entsprechen.

„Wir wollen beim Thema Nachhaltigkeit in unserer Industrie vorangehen. Daher steht es im Mittelpunkt unseres Handelns. Die positiven Rückmeldungen aus dem Markt bestärken uns hier. Umso mehr freuen wir uns, dass wir GLASS langfristig nicht nur für die Serienlackierung anbieten werden, sondern derzeit auch GLASS-Tools für weitere Anwendungsbereiche entwickeln,“ so Markus Piepenbrink, der Leiter von Nachhaltigkeit bei BASF Coatings.