Integrierter Lackierprozess schont Ressourcen bei der Automobilproduktion

Date: 10/12/2016
Autor: Redaktion
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Neue TÜV-zertifizierte Studie von BMW Group, Dürr und BASF; Nachhaltigkeit: Stärkerer Fokus auf Produktionsprozesse.

12.000 Tonnen CO2 im Jahr spart die BMW Group bei der Produktion der Fahrzeuge in ihrem Werk in München ein, indem der Lackierprozess um einen Schritt verkürzt wird. Oder anders ausgedrückt: Im Vergleich zu einem herkömmlich beschichteten Fahrzeug kann ein mit dem verkürzten Prozess lackiertes Auto die ersten 420 Kilometer CO2 neutral fahren. Zudem spart der neue Lackierprozess so viel Energie ein, wie 250.000 Münchner verbrauchen, wenn sie einmal in der Woche die Waschmaschine laufen lassen.

Das ist das Ergebnis einer neuen TÜV-zertifizierten Studie, die die BMW Group gemeinsam mit dem Maschinen- und Anlagenbauer Dürr und den Beschichtungsexperten von BASF durchgeführt hat. Gemeinsames Ziel war es herauszufinden, wie die Ökoeffizienz bei der Serienlackierung verbessert und damit Ressourcen geschont werden können. „Die Lackierung ist einer der energieintensivsten Prozessschritte bei der industriellen Automobilfertigung", betont Dr. Hans Schumacher, Leiter der Dürr-Division Application Technology. „Wir haben die Expertise von drei Unternehmen zusammengebracht, um zukünftig Lackierprozesse noch umweltfreundlicher zu gestalten", so Lars Nigge, Account Manager BMW beim Unternehmensbereich Coatings der BASF.

Konkret wurden zwei Beschichtungsprozesse mit Füller mit dem integrierten Lackierprozess ohne Füller verglichen. Bei diesem verkürzten Verfahren werden die positiven Eigenschaften des Füllers, der in herkömmlichen Systemen als zweite Lackschicht auf der Karosse vor UV-Strahlung schützt und Unebenheiten glättet, in die darauffolgende, von BASF neu entwickelte Wasserbasislackschicht integriert. In allen untersuchten Kategorien schnitt der „Integrierte Prozess" am vorteilhaftesten ab. Verglichen zu dem aktuellen Füllerprozess ist der Integrierte Prozess kostengünstiger und ermöglicht Energie- und CO2-Einsparungen von rund 20 Prozent.

Ökoeffizienz-Analyse von BASF Der Studie lagen ganz konkrete Daten („real life data") aus dem Jahr 2014 zugrunde. Diese wurden mit der von BASF entwickelten Ökoeffizienz-Analyse ausgewertet. Die Analyse hilft BASF und ihren Kunden zu entscheiden, welche Produkte und Prozesse sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch am besten für einen definierten Nutzen geeignet sind. Sie ist durch den TÜV und die National Sanitation Foundation validiert.

Beim Thema Nachhaltigkeit rücken Herstellungsprozesse in der Automobilindustrie immer mehr in den Fokus, neben der Nutzungsphase wird verstärkt die Produktionsphase betrachtet. „Es geht also nicht mehr nur darum, ob ein Produkt nachhaltig im Verbrauch ist, sondern auch, ob es nachhaltig hergestellt wurde", so Nigge. „Die Ergebnisse der Studie machen noch einmal deutlich, dass der Integrierte Prozess eine der ökoeffizientesten Lösungen darstellt."

Weitere Informationen unter: www.basf.com/oekoeffizienz