Pasquick: Weniger Schichten, höhere Effizienz, schnellere Aushärtung
Die Windkraft gehört zu den nachhaltigsten Technologien der Stromerzeugung und verzeichnet weltweit hohe Zuwachsraten. Um das Potenzial dieser erneuerbaren Energie voll auszuschöpfen, müssen Windkraftanlagen allerdings deutlich kosteneffizienter hergestellt und betrieben werden können. Eine besondere Rolle spielt dabei der Korrosionsschutz der riesigen Stahlteile.
Der schwedische Korrosionsschutz-Dienstleister Alucrom AB betreibt in Malmö ein großes Werk für die Beschichtung von Komponenten für Windanlagen: Allein im Jahr 2008 wurden dort Stahltürme mit einer Fläche von mehr als 300.000 Quadratmetern gestrahlt und lackiert. Um die steigende Nachfrage befriedigen zu können, war Alucrom auf der Suche nach einer kosten- und zeiteffizienten Beschichtungslösung und wandte sich mit dieser Bitte an den dänischen Lackhersteller Hempel A/S.
Sechs Stahltürme pro Woche
Hempel meisterte die Aufgabe mit der Entwicklung eines nur zweischichtigen Lacksystems, bestehend aus einer Zink-Epoxid-Grundierung und einer Deckschicht auf Basis der Pasquick Technologie von Covestro. Technologie und Lacksystem bestanden alle Tests und wurden seitdem von Alucrom als Standardverfahren eingesetzt. Das Unternehmen war damit in der Lage, sechs riesige Stahltürme pro Woche an seinen Auftraggeber Enercon Windtower Production AB zu liefern.
Mit der Pasquick Technologie kann die Zahl der Schichten gegenüber dem konventionellen Prozess reduziert werden. Dafür ist die äußere Schicht dicker, Alucrom arbeitete mit einer Trockenschichtdicke von 320 Mikrometern. Außerdem härten die Lacke schneller aus. Beides trägt dazu bei, die Zykluszeit und die Kosten für die Herstellung von Windkraftanlagen weiter zu senken.
Dauerhafter Korrosionsschutz, geringer Wartungsaufwand
Der Korrosionsschutz ist dabei genauso dauerhaft und hochwertig wie beim Standardverfahren. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für einen langjährigen Betrieb der Anlagen bei geringem Wartungsaufwand und damit für eine wirtschaftliche Nutzung der Windenergie.
Auch in ökologischer Hinsicht hat die Technologie Vorteile gegenüber der herkömmlichen Lackierung: Alucrom beobachtete eine deutliche Senkung der Emissionen flüchtiger organischer Komponenten (VOC) um rund 30 Prozent.
Die Zusammenarbeit von Alucrom und Enercon begann im Jahr 2008 und endete 2015, als sich der Anlagenhersteller entschied, die Beschichtung selbst aufzutragen. Das Ergebnis ist jedoch unverändert gut: ein effizienter und dauerhafter Korrosionsschutz von Windkraftanlagen mit geringem Wartungsaufwand.
Besuchen Sie uns auf der European Coatings Show 2017 vom 4. bis 6. April in Nürnberg, Halle 4A, Stand 528.
Weitere Informationen unter: www.covestro.com