Das von Dürr entwickelte modulare chemische Vorbehandlungssystem EcoProWet PT bietet Platz-, Energie- und Materialeinsparungen.
Das deutsche Maschinenbauunternehmen Dürr hat kürzlich EcoProWet PT vorgestellt: Ein neues flexibles und skalierbares chemisches Vorbehandlungssystem, das speziell für kompakte und modulare Automobillackierungslinien entwickelt wurde.
Bei der Fahrzeuglackierung gehört die Vorbehandlung bis heute zu den Prozessschritten, die am meisten Platz beanspruchen, denn die Becken für Grundreinigung und Tauchlackierung sind für die jeweils größten Karosserieabmessungen und die längsten Prozesszeiten ausgelegt. Das neue Konzept, das sich besonders für kleine bis mittlere Produktionskapazitäten eignet, erfordert nicht nur weniger Platz und Bauzeit, sondern sorgt auch für erhebliche Energie- und Materialeinsparungen.
Statt ausgedehnten Becken sieht das innovative Vorbehandlungssystem EcoProWet PT von Dürr kompakte Kammern vor: Auf der Prozessebene wird die Karosserie durch ein Rolltor in den Tunnel auf den Querverschiebewagen eingeschleust, der sie zu den jeweiligen Prozesskammern befördert. Für spätere Serienanlagen sind bis zu fünf solcher Querverschiebewagen vorgesehen, die in vorher definierten Abschnitten arbeiten und die Karosserien zu den Kammern bringen.
In der Spritzkammer erfolgt die Behandlung der Karosserie über eine Vielzahl von Düsen, die sich flexibel entsprechend der Größe und Form der Karosserien ausrichten, zu- und abschalten lassen. So lassen sich auch kritische Bereiche wie zum Beispiel Türeinstiege erreichen. Eine Lanze mit einer speziellen rotierenden Düse sorgt darüber hinaus für die gezielte und effiziente Reinigung des Innenraums.
In der Flutkammer wird die Behandlungsflüssigkeit aus einem oberhalb befindlichen Pufferbehälter eingelassen. Die dadurch entstehende Dynamik unterstützt das Reinigen der Karosserie zusätzlich, und es kommt nur so viel Flüssigkeit zum Einsatz, wie es für die jeweilige Größe der Karosserie benötigt wird. Die Filtration zur Wiederaufbereitung der entsprechenden Reinigungsflüssigkeit erfolgt im Vollvolumenstrom auf dem Rückweg vom Gegenbehälter zurück in den Pufferspeicher.
Wie die Kammern selbst sind auch alle anderen Elemente (der Tunnel, die Stahlbau, die Fördertechnik und die Tür, die die Flutkammer sicher verschließt) der Anlage modular ausgestaltet, was nicht nur eine effiziente Logistik, sondern auch kurze Montage- und Inbetriebnahmezeiten beim Bau ermöglicht. Darüber hinaus hält das Konzept dem Wasserdruck auch bei vollgefüllter Kammer und während des Flutens stand und die optionale Isolation innerhalb des Tores trägt wesentlich zur Energieeffizienz der Anlage bei, indem sie die Wärmeverluste auf ein Minimum reduziert.
Im Serienbetrieb sind Taktzeiten und Anlagenmodule so aufeinander abgestimmt, dass der Pufferbehälter immer dann gefüllt ist, wenn Flüssigkeit gebraucht wird. Weil die Pumpen ebenfalls entsprechend des tatsächlichen Bedarfs gesteuert werden, lässt sich der für ihre Leistung erforderliche Energiebedarf auf ein Minimum reduzieren.
Schließlich eignet sich das von Dürr entwickelte chemische Vorbehandlungssystem EcoProWet PT für Dünnschichtprozesse, da es in enger Zusammenarbeit mit den internationalen Chemieherstellern BASF/Chemetall und Henkel entstanden ist. Darüber hinaus hat das Unternehmen bereits umfangreiche Testreihen durchgeführt, um das neue Konzept in einer eigens dafür errichteten Pilotanlage zu validieren.