PAN-DUR setzt auf EcoPaintJet-System von Dürr, um Flexibilität und Geschwindigkeit in der Produktion zu erhöhen und gleichzeitig die Kosten zu senken.
Der deutsche Maschinenbaukonzern Dürr gab vor Kurzem bekannt, dass sich nun auch der Hersteller gewerblicher Kühlgeräte PAN-DUR für seine EcoPaintJet-Technologie entschieden hat. Die Technologie wurde ursprünglich für den Lackiervorgang bei Industriefahrzeugen ohne Overspray entwickelt.
Das Unternehmen fertigt seine Glaselemente aus Sicherheitsglas (ESG). Um die unschönen Klebe- und Dichtnähte an den Glasrändern sowie die dahinter liegende Kühltechnik zu verbergen, werden blickdichte Zierstreifen aufgebracht. Bisher nutzte PAN-DUR dafür das Siebdruck-Verfahren. Der Nachteil: Es wird jedes Mal ein neues Sieb bzw. eine neue Schablone benötigt, sobald Farbe, Größe oder Design variieren.
Mit dem EcoPaintJet spart sich PAN-DUR dieses aufwendige Verfahren, gewinnt Flexibilität und Tempo in der Produktion und reduziert die Lackkosten. Denn der EcoPaintJet lackiert randscharf und ohne jeglichen Overspray. Jede Kontur wird einfach programmiert und in der gewünschten Farbe auf die entsprechende vordefinierte Fläche appliziert – und zwar ohne die Glasflächen vorher zu maskieren. Somit entfällt auch die aufwendige und kostspielige Herstellung der einzelnen Schablonen sowie deren platzintensive Aufbewahrung.
Dürr lieferte nicht nur den Applikator für den Lackauftrag, sondern versorgte PAN-DUR mit der gesamten Prozesstechnik, von der Lackentnahme bis hin zur Farbversorgung. Zu den verbauten Komponenten gehören unter anderem das Farbdosier- und Farbwechselsystem Fluid Board, die Reinigungseinheit für den Applikator sowie die Steuereinheit EcoAUC. Für die nahtlose Integration der Prozesstechnik entwickelte PAN-DUR ein mehrachsiges Portal, auf das der dreh- und höhenverstellbare Applikationskopf des EcoPaintJet montiert wurde.
„Wir haben die Dürr-Prozesstechnik mit den Schnittstellen unserer Anlage verknüpft. Die Implementierung verlief vollkommen reibungslos“, erklärt Jens Verhoef, Entwicklungsleiter Elektro- und Automatisierungstechnik bei PAN-DUR. Als größte Herausforderung erwies sich, den richtigen Lack für die Anwendung auf Glasoberflächen zu finden. Beteiligt an der Entwicklung war auch ein langjähriger Partner der Firma PAN-DUR, der Lackspezialist Votteler.
Projektverantwortlicher Uwe Schmidt erklärt: „Die Lackierung von Glasoberflächen ist sehr anspruchsvoll. Hier braucht es speziell entwickelte Lacke, die hinsichtlich ihrer Rheologie, Deckkraft und Partikelverteilung perfekt auf die Anlage abgestimmt sind. Dieses Lacksystem ist auch auf anderen Substraten einsatzfähig. Deshalb brauchte es einige Proberunden, bis wir den geeigneten Lack gefunden hatten.“
„Für den EcoPaintJet sind auch andere industrielle Anwendungsfelder denkbar, beispielsweise in der Holzindustrie, im Fenster- oder im Küchenbau, aber auch im Bereich der Lackierung von Schienenfahrzeugen. Potenzial besteht überall dort, wo gerade Streifen auf ebener Fläche appliziert werden sollen und wo bei der Lackierung Stand jetzt noch maskiert wird. Es gibt etliche Anfragen aus unterschiedlichen Branchen“, so Fabian Schilt, Leiter des europäischen Industrie-Vertriebsteams bei Dürr. Ein zusätzlicher Vorteil, der das Gesamtsystem attraktiv für weitere Anwendungen macht: Alle Komponenten sind „ready-to-integrate“, also leicht in bestehende Produktionsanlagen integrierbar.